Übersicht Editorial 
 edito 2/2024Die US-Amerikaner haben doch tatsächlich den Putschisten und verurteilen Straftäter Donald Trump nochmals gewählt. Allerdings nicht mit einer überwältigenden Mehrheit, wie manche Medien es darstellten: nur 50.8% der Stimmenden sprachen sich für ihn aus. Und eigentlich haben sie ihn zum ersten Mal gewählt, da 2016 Clinton mehr Stimmen machte als Trump. Ob das viel erwähnte Checks-and-Balances-System die USA vor einem Demokratieabsturz bewahren wird - angesichts der republikanischen Mehrheiten in beiden Kammern und einer republikanischen Mehrheit im Obersten Gericht? Manche Kommentatoren bringen als Schutzwall gegen Trump die föderale Struktur der USA ins Spiel. Wir werden sehen. Und in der der Schweiz? Die bekannten hiesigen Verehrer fast aller Autokraten und Diktatoren wie z.B. Roger Köppel von der Weltwoche werden die Demokratie hierzulande in absehbarer Zeit nicht gefährden. Interessant ist, das Autokraten- und Diktatorenfreunde wie Köppel sich als Verteidiger der direkten Demokratie in der Schweiz aufspielen, mit ihren Lobeshymnen auf Autokraten aber dafür sorgen, dass ihre diesbezüglich Glaubwürdigkeit in den Keller sinkt. Man fragte sich ja schon immer, wie ernst es manchen Kreisen der SVP mit ihrer Verteidigung der direkten Demokratie ist. Mit Albert Rösti sitzt nun ein SVP-Politiker in der Regierung, der seine Neigungen zum Putschisten Donald Trump kundtat, dem es nichts ausmacht, die «Verfassung zu ritzen» und der sich auch nicht scheut, Sitzungen ohne Protokolle zu veranstalten, um der Aufsicht der Öffentlichkeit zu entgehen.
Paul Ruppen
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