Übersicht Editorial edito 3/01Anlässlich der Publikation der deutschen Version des Buches "Konzern Europa - Die unkontrollierte Macht der Unternehmen, Zürich, Rotpunkt, 2001" widmen wir diese Nummer dem Einfluss der Multis auf die EU-Gesetzgebung und EU-Handelspolitik. Die Artikel über "Gentechnologiepolitik" können als Beschreibung eines konkreten Beispiels zum Thema betrachtet werden. Der Einfluss der Multis auf die EU und auf die Mitgliedstaaten stellt mehr als eine Bedrohung der Demokratie dar: diese ist nämlich zu einem wichtigen Teil bereits ausgehebelt. Durch die EU-Integration können die Multis die Wirtschafts- und Handelspolitik dem demokratischen Einfluss der westeuropäischen Bevölkerungen entziehen. Die EU-Kommission mischt dabei kräftig mit, um ihren Einfluss gegenüber den Mitgliedstaaten mit Hilfe der Multis zu stärken. Wer angesichts dieser Lage die EU-Integration als Mittel zur Kontrolle der deregulierten Märkte und der Macht der Multis betrachtet, ist über die faktischen Abläufe schlecht informiert oder will sich kaum nachvollziehbaren Illusionen hingeben. Nach der Publikation des Buches der holländischen Gruppe auf Deutsch gilt die Entschuldigung des Informationsmangels jedenfalls nicht mehr.
Paul Ruppen
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