Übersicht Editorial 2/2017Zur Spanien-Katalonien-Krise wurde schon viel geschrieben. Trotzdem dürften die beiliegenden Artikel zum Thema noch ein paar Gesichtspunkt zusätzlich liefern – ist zu hoffen. Separatismus spielt in verschiedenen Weltregionen eine Rolle – wobei die betroffenen Staaten entsprechende Strömungen oft gewalttätig bekämpfen. Dies trotz des völkerrechtlichen Grundsatzes des Selbstbestimmungsrechtes der Völker. Langdauernde Bürgerkriege und zusätzlich Unterdrückung der betroffenen Minderheiten können die Folge sein. Aufgabe der Staatengemeinschaft wäre es, Konfliktregelungsmechanismen für diese Fälle bereitzustellen. Das dürfte auf absehbare Zeit allerdings am Widerstand der Grossmächte scheitern, die diesbezüglich das Heft in der Hand behalten wollen. Sie möchten Sezessionen von Fall zu Fall, wenn es ihnen geopolitisch in den Kram passt, erlauben, anerkennen oder bekämpfen. Man denke an Kosovo und die Kurden. Von der EU ist diesbezüglich selbst mit Blick auf den Separatismus innerhalb von Mitgliedstaaten wenig zu erwarten. Sie zieht es vor, wie im Fall Spaniens, die nationalistische Politik der Regierung zu stützen –die EU als Stütze dessen, was sie gemäss vieler ihrer Befürworter angeblich überwindet.
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