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edito 1/03

Die EU verändert sich schnell. Die stimmberechtigten Bevölkerungen offenbar aller Beitrittskandidaten wollen mehrheitlich in die EU. Dieser Enthusiasmus ist von aussen schwer verständlich. Die weniger konkurrenzfähigen Länder werden in der EU nichts zu lachen haben. Die Landwirtschaft z.B. wird unter Druck geraten und die Armuts- und Arbeitslosigkeitsprobleme in den Beitrittsländern noch verschärfen. Die bisher wenig ausgebaute demokratische Kultur und die beispiellose Propaganda der jeweiligen Oberschichten und der EU - eine wirkliche Debatte um konkrete Inhalte fand offenbar nicht statt - haben hier einiges zum Eigengoal des EU-Beitritts beigetragen. Durch den Beitritt von - so wie's aussieht - 10 weiteren Ländern, lädt sich allerdings auch die EU einige Probleme auf. Die Entscheidfindung wird komplizierter und die Probleme werden komplexer. Die Triebkraft hinter der forcierten "Osterweiterung" waren vor allem die Multis, welche ihr Rollfeld erweitern wollten. Ob das Interesse der Multis auch dem Wohle der EU-Institutionen förderlich ist, wird sich weisen. Bei wirklichen Problemen werden die Institutionen dieses heterogenen Riesengebildes schnell an Grenzen stossen. Der Pro-EU-Trend der letzten 15 Jahre wird dann ebenso schnell kippen, wie er in den letzten 15 Jahren Europa überschwemmt hat. Die EU versucht, mit einer Verfassung und einer starken Zentralisierung den künftigen Problemen zu begegnen. Komplexität lässt sich jedoch selten durch Zentralisierung in den Griff bekommen.


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